Startschuss in eine aufregende Zeit: 16 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bewarben sich in diesem Jahr erfolgreich um einen Platz im "Gap Year Südwestfalen"-Programm, um die vielfältigen Jobs in den starken Unternehmen und Organisationen der Region kennenzulernen. Innerhalb eines Jahres absolvieren sie nun drei jeweils dreimonatige Praktika bei unterschiedlichen Betrieben, sammeln so wertvolle Erfahrungen - und finden vielleicht ihren Traumjob in Südwestfalen.
"In dieser Form ist das "Gap Year Südwestfalen" deutschlandweit vermutlich einzigartig", erklärt Saskia Haardt-Cerff, die das Projekt gemeinsam mit Niklas Jung bei der Südwestfalen Agentur betreut und koordiniert. Das Programm richtet sich an junge Menschen, die vielleicht noch nicht wissen, was sie nach der Schule oder Studium genau machen möchten – oder aber bereits genau wissen, in welchem Berufsfeld sie tätig sein möchten und nun in verschiedene Unternehmen wertvolle Praxiserfahrung sammeln möchten. Beim "Gap Year Südwestfalen" haben sie die Gelegenheit, mit nur einer Bewerbung ein Jahr lang bei drei Unternehmen ihrer Wahl Erfahrungen zu sammeln, Kontakte zu knüpfen und persönliche Perspektiven zu erschließen.Das vierte Quartal ihres "Gap Year-Programms" können sie frei gestalten, beispielsweise zur Realisierung eigener Reisen. Die Bezeichnung leitet sich übrigens aus dem Englischen ab: "Gap Year" heißt auf Deutsch übersetzt "Lückenjahr" und ist gemeint als Jahr der Orientierung und Berufserfahrung, bevor sich Ausbildung, Studium oder eine Festanstellung anschließen.
Pioniere des "Gap Year Südwestfalen" übergeben Staffelstab an nächste Generation
Der erste Jahrgang der Gap-Year-Teilnehmer ist (fast) fertig, der zweite nun offiziell gestartet. Die „Gap Year“-Erfahrung möchten die Pioniere des Programms nicht missen, beteuert Teilnehmer Simon Wienand. "Es hat sich echt gelohnt, weil ich unterschiedliche Einblicke, Personen und Arbeitsweisen kennengelernt habe", sagte er gerichtet an den nachfolgenden Jahrgang bei dem gemeinsamen Abschieds- und Start-Treffen beider Jahrgänge sowie den beteiligten Firmen im Zukunftslab der Südwestfalen Agentur GmbH in Olpe. So schließen sich bei den Gap-Year-Absolventen nun feste Jobs an bzw. konkretisierten sich Studiums- und Ausbildungswunsch.
Die zweite Generation wird das gerne hören. Sie steht schon in den Startlöchern und gerade am Anfang ihrer persönlichen Berufsfindungsreise. 13 Teilnehmer sind Schulabgänger und starten somit als „Newcomer“. Drei weitere Teilnehmer haben bereits ein Studium oder eine Ausbildung absolviert und gehen als „Young Professionals“ in das Programm. Sie alle bestreiten nun ihr persönliches Praxisjahr zwischen IT, Industrie, Verwaltung und dutzenden anderen Optionen.
Mehr Bewerber, mehr teilnehmende Unternehmen: Das Interesse am Programm hat sich seit dem Start im letzten Jahr bereits verdreifacht
"Es ist toll, dass das Interesse am Gap Year wächst. Sowohl die Bewerberzahlen, als auch die Anzahl an teilnehmenden Unternehmen haben sich verdreifacht!", sagte Haardt-Cerff. "Für uns zeigt das nachdrücklich, dass wir mit dem Programm auf dem richtigen Weg sind!" Unternehmen sehen das Gap Year als tolle Option, als moderne Arbeitgeber sichtbar zu werden und gute Nachwuchskräfte zu binden. Die Bewerberinnen und Bewerber hingegen sind begeistert von der Möglichkeit, innerhalb eines Jahres verschiedene Unternehmenskulturen, Arbeitsfelder und Aufgaben auszuprobieren, um für sich herauszufinden, was passt." Beim von der Südwestfalen Agentur organisierten Programm „Gap Year Südwestfalen“ nehmen inzwischen über 30 Unternehmen aus der Region teil und bieten rund 100 verschiedene Berufsbilder an.
Zudem entwickelt sich das Programm gemäß der Nachfrage stetig weiter: So gibt es nun mit dem „Gap Year Südwestfalen-Mini" eine weitere Option, bei der TeilnehmerInnen für jeweils einen Monat in drei unterschiedliche Berufe schnuppern können. Bei einer weiteren Variante schließt sich an ein sechsmonatiges Vorstudium an der Universität Siegen im Rahmen von „Brücken ins Studium“ ein dreimonatiges Praktikum in der Berufswelt südwestfälischer Unternehmen an. Der Großteil der Bewerberinnen und Bewerber absolviert aber ein komplettes Jahr. "Wir passen das Programm stetig an, wenn sich sowohl die teilnehmenden Unternehmen als auch Gap-Year-Interessenten das wünschen und sich davon eine Verbesserung versprechen. Denn wir wachsen in dem vielversprechenden Prozess zusammen", erläutert Projektmanager Niklas Jung.
Jungen Menschen konkrete Perspektiven in der Region aufzeigen
"In Südwestfalen gibt es mehr als 80.000 Unternehmen - und damit auch unglaublich viele berufliche Perspektiven direkt vor der Haustür, die möglicherweise gar nicht allen jungen Menschen in der Region bekannt sind", erläutert Marie Ting, Leiterin des Regionalmarketing Südwestfalen bei der Südwestfalen Agentur, den Ansatz des "Gap Year Südwestfalen". Die Idee eines "Gap Years" für Südwestfalen entstand vor diesem Hintergrund bereits 2016 im Rahmen der Jugendkonferenz UTOPiA, wo junge Menschen in kreativen Workshops erarbeitet haben, was sie sich für die Region wünschen und welche Projekte in der Region fehlen. Gerade mit Blick auf die attraktiven Arbeitsmöglichkeiten in der Region, die nicht überall bekannt sind, haben die jungen Menschen die "Gap Year-Idee" als zeitgemäßen Lösungsansatz entwickelt.
"Für uns ist es ein schöner Erfolg, dass wir diese Idee der jungen Leute unter dem Dach des Regionalmarketing-Projekts "PERSPEKTIVE" tatsächlich in die praktische Umsetzung überführen konnten. Vor allem freut es uns, dass sie weiter an Fahrt aufnimmt und sich gut entwickelt! So zeigen wir einmal mehr, dass Südwestfalen als starke Region neue Wege geht und sich mit frischen Ideen dynamisch weiterentwickelt", fasst Marie Ting die aktuellen Entwicklungen zusammen.
Alle Informationen zur Bewerbung, zum Programm und den teilnehmenden Unternehmen gibt es unter
Förderung
Das „Gap Year Südwestfalen“ ist ein Projektbaustein des Projektes „Perspektive Südwestfalen 2.0“ Unterstützt wird „Perspektive Südwestfalen 2.0“ mit rund 890.000 Euro bis 2022 aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).
Partnerstruktur des Projektes
Umsetzungspartner: Kommunen, Hochschulen, Schulen und Berufskollegs, Schulämter, Bildungsbüros, unterschiedliche Initiativen (Bildungsprojekte und –netzwerke, kommunale Koordinierungsstellen), Arbeitgeberverbände, Unternehmensverbände, Tourismusverbände, Regionalagenturen, Bezirksregierung, Schulämter, Gewerkschaften, Heimatbünde, weitere Vereine wie z.B. das Schmallenberger Kinderland e.V., ZöBiS der Universität Siegen als Partner zur Erstellung von südwestfälischen Lehrmaterialien oder die Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft Südwestfalen e.V.