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Iserlohn/Südwestfalen. 05. März 2020

Die Spitzen aus Politik und Wirtschaft in Südwestfalen kritisieren die Entscheidung des Bundes, Südwestfalen beim Thema 5G vorerst nicht berücksichtigt zu haben. In einem Schreiben an Andreas Scheuer, den Bundesminister für digitale Infrastruktur, machten sie deutlich, wie wichtig die 5G-Mobilfunk-Technologie für die Wirtschaft und die Region insgesamt ist.

Im Januar hatte das Bundesministerium für digitale Infrastruktur Südwestfalen beim 5G-Innovations-Wettbewerb nicht berücksichtigt. Inzwischen liegt die offizielle Begründung vor. Darin heißt es unter anderem, das Projektgebiet sei zu groß für eine realistische Umsetzung im Rahmen des 5G-Innovationsprogramms und die Anwendungsbereiche zu breit gefächert. Die Kreise aus Südwestfalen, die Spitzen der Arbeitgeberverbände, Handwerkskammern sowie Industrie- und Handelskammern der Region sehen das völlig anders. Immerhin arbeite Südwestfalen seit Jahren in der Zukunftsgestaltung kreisübergreifend erfolgreich zusammen. Bei der sogenannten Iserlohner Runde, zu der die Südwestfalen Agentur regelmäßig einlädt, entschieden sie sich für eine gemeinsame Reaktion. 

5G als "Motor" für die innovative Region Südwestfalen

"Wir haben ein deutliches Signal nach Berlin gesendet. Südwestfalen ist ein Rückgrat der deutschen Industrie. Gerade für die Wirtschaft ist im weltweiten Wettbewerb eine moderne Daten- und Technologie-Umgebung unabdingbar, wenn sie ihre Potenziale weiter nutzen und aufrechterhalten will", sagte Dr. Karl Schneider, Landrat des Hochsauerlandkreises und aktuell Aufsichtsratsvorsitzender der Südwestfalen Agentur. Dem Schreiben an Minister Scheuer fügten die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner die "Iserlohner Erklärung" bei. In diesem zeigt die Region die vielfältige und innovative Zusammenarbeit in Südwestfalen auf und bietet Fördergebern ihre Unterstützung an. "Wir haben uns in einer gemeinsamen Erklärung zum Thema 5G innerhalb der Region positioniert. Wir alle sehen in der leistungsfähigen Mobilfunktechnologie einen Innovationsmotor für viele Bereiche des Alltags. So kann uns die digitale Transformation in der Wirtschaft und in der Gesellschaft besser gelingen. Wir werden das Thema 5G weiterhin aus der Region heraus aktiv angehen und uns als anpackende Modellregion anbieten."

Projekte für neuen 5G-Wettbewerb gesucht – Gute Beispiele aufzeigen

Südwestfalen plant bereits die Teilnahme an der nächsten Runde des "5G.NRW"-Förderwettbewerbs des NRW-Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie.Mit bis zu 90 Millionen Euro fördert das Land in den kommenden Jahren 5G-Projekte aus unterschiedlichen Themenfeldern. Im Auftrag des Hochsauerlandkreises sucht die Telekommunikationsgesellschaft Südwestfalen (TKG) nun in der Region nach Ideen für innovative 5G-Anwendungen und geeignete Pilotprojekte für eine Bewerbung. Die TKG bietet Interessierten an, mit ihnen die Förderanträge auf den Weg zu bringen. Ziel ist, schnell konkrete Projekte umzusetzen und so gute Beispiele aufzuzeigen. Stefan Glusa, Geschäftsführer der TKG: "Dies kann beispielsweise ein Campus-Netz für Industrie 4.0 in einem mittelständischen Unternehmen, oder die Einrichtung eines Reallabors für den Einsatz von 5G in der Land- und Forstwirtschaft sein."


In einem Schreiben an Andreas Scheuer, den Bundesminister für digitale Infrastruktur, machten die Spitzen aus Politik und Wirtschaft in Südwestfalen deutlich, wie wichtig die 5G-Mobilfunk-Technologie für die Wirtschaft und die Region insgesamt ist. (Foto: Stephan Müller / Südwestfalen Agentur)