Verfasst am 01. September 2021

Der Naturpark Arnsberger Wald soll sich wandeln zu einem attraktiven Erlebnis- und Lernort für Gäste. Um das zu schaffen, arbeiten die Verantwortlichen in enger Abstimmung mit vielen Organisationen an dem Projekt „Smart Wood“. Entstehen sollen digitale Lösungen, die Besucher:innen inspirieren, die Natur und den Waldumbau auf neue Weise erlebbar machen und Besuchsströme lenken. Das Projekt wurde im Rahmen der REGIONALE 2025 vom zuständigen Gremium mit dem ersten von drei Sternen ausgezeichnet.

Dem Arnsberger Wald geht es wie vielen Waldgebieten in NRW und ganz Deutschland: Klimawandel und Borkenkäfer machen ihm zu schaffen. Der Waldumbau steht an. Was für die einen Wirtschaftsraum und Einnahmequelle ist, ist für andere Natur- und Erholungsraum. Die Balance zu halten und sich gleichzeitig der Digitalisierung zu öffnen, ist eine große Aufgabe.

In dem Projekt „Smart Wood“ sollen digitale Lösungen entstehen, die genau diese Herausforderungen anpacken. Drei Stellschrauben nehmen die Verantwortlichen des Naturparks Arnsberger Wald dabei mit dem Projekt der REGIONALE 2025 ins Visier.

Erstens: Naherholungssuchende sollen von der An- bis zur Abreise digital bestens informiert und geleitet werden, um so auch Besuchsströme intelligent zu lenken und überlastete Stellen im Naturpark entlasten zu können. Zweitens: Eine angeschlossene digitale Plattform ermöglicht es den Interessierten, Führungen, Baumpflanzaktionen oder andere Beteiligungsformate direkt zu buchen. Drittens: Die Verantwortlichen planen digitale Naturerlebnis- und Naturinformationspunkte zu erstellen. Dabei wird der Wald als Biotop und Naturraum weiterhin mit allen Sinnen erfahrbar bleiben – jedoch im digitalen Raum ergänzt und so teilweise unsichtbare Vorgänge in der Natur (wie z.B. der Waldumbau) sichtbar gemacht. Mit Hilfe digitaler Techniken sind „neue“ Blickwinkel in den Naturpark möglich: etwa die Aussicht von der Baumspitze über einen 360-Grad-Blick auf dem Smartphone oder Simulationen, wie der Wald am Standort in fünf oder zehn Jahren aussehen könnte.

„Wir möchten mit unserem Projekt neue innovative Wege gehen und gleichzeitig die Bedeutung des Waldes als Lebens- und Wirtschaftsraum aufwerten. Moderne Medien bieten neue Möglichkeiten, Informationen spannend aufzubereiten und auch vor Ort zugänglich zu machen. Der 1. Stern ist für uns das Zeichen, die Projektidee weiter zu vertiefen und voranzutreiben“, sagte Dr. Jürgen Wutschka, der beim Kreis Soest für Regionalentwicklung zuständig ist.

Für das Vorhaben möchte der Naturpark Arnsberger Wald bestehende Daten nutzen, diese verknüpfen und um notwendige ergänzen. Die Projektentwicklung erfolgt in Abstimmung mit relevanten Akteuren und Projektansätzen wie Wald und Holz NRW, dem Sauerland-Tourismus, beteiligten Kommunen und "Smart Cities" sowie den anderen beiden Naturparken in Südwestfalen. Denn die Lösungen sollen – typisch für die REGIONALE 2025 – auch auf andere übertragbar sein.

Die REGIONALE 2025 ist ein Strukturprogramm des Landes NRW. Südwestfalen hat sich erfolgreich beworben und wird nun bei Fördermitteln bevorzugt berücksichtigt. Im Rahmen der REGIONALE 2025 erhalten Projekte bis zu drei Sterne. Darüber beraten die Gremien der REGIONALE 2025, die mit Vertreter:innen aus ganz Südwestfalen und den unterschiedlichsten Organisationen besetzt sind. Der erste Stern wird für eine herausragende Idee vergeben, der zweite für ein tragfähiges Konzept. Beim dritten Stern sind Fördermittel sicher und das Projekt kann umgesetzt werden.


Im Projekt "Smart Wood" der REGIONALE 2025 sollen digitale Lösungen entstehen, die Besucher:innen inspirieren, die Natur und den Waldumbau auf neue Weise erlebbar machen und Besuchsströme lenken. (Foto: Daniel Schröder / Naturpark Arnsberger Wald)