Verfasst am 25. August 2021

Neun Kurorte in Südwestfalen haben sich im Rahmen der REGIONALE 2025 für das Projekt „Auszeit in Südwestfalen“ zusammengetan. In den Kur- und Heilbädern sollen spezielle Kurangebote für „Pflegende Angehörige“ entstehen. Georg Oberkötter als Vertreter des NRW-Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales informierte sich auf einer mehrtägigen Bereisung zu den Plänen.

„Das Ziel sind mehr Kuren für pflegende Angehörige in Nordrhein-Westfalen. Angehörigen stehen inzwischen landesweit flächendeckend Kurberatungsangebote unter dem Dach des Müttergenesungswerks zur Verfügung. So steigern wir die Nachfrage. Wichtig ist, dass nun auch mehr stationäre Kur-Angebote geschaffen werden, und zwar in erreichbarer Nähe. Das steht im Mittelpunkt des neuen Projekts und auch der gemeinsamen Sommer-Tour durch die westfälischen Kurorte. Zusammen mit den lokalen Akteuren wollen wir die Chancen für zusätzliche Angebote ausloten“, sagte Georg Oberkötter anlässlich seines Besuches in Südwestfalen.

Auf einer mehrtägigen Bereisung konnte er die Ansprechpartner:innen und Einrichtungen in den beteiligten Kur- und Heilbädern besser kennenlernen. Los ging die Tour durch die am Vorhaben beteiligten Kurorte in der Gemeinde Bad Sassendorf. Weitere Anlaufstellen waren der Kurort Lippstadt-Bad Waldliesborn und Erwitte-Bad Westernkotten, die Orte Brilon, Olsberg, Winterberg und Schmallenberg im Hochsauerlandkreis und abschließend Bad Berleburg und Bad Laasphe im Kreis Siegen-Wittgenstein.

Pflege für Pflegende: Südwestfalen soll zur Kompetenzregion werden

„Rund drei Viertel aller Pflegebedürftigen werden zuhause gepflegt. Gemeinsam wollen wir den Menschen, die zum Beispiel Eltern, Großeltern oder auch Kinder pflegen, die Möglichkeit geben, durch auf sie zugeschnittene Reha-Maßnahmen hier in Südwestfalen neue Kräfte für ihre verantwortungsvolle Aufgabe zu sammeln“, erklärt Lars Vornheder, der das Projekt „Auszeit in Südwestfalen“ leitet. „Südwestfalen soll zu einer Kompetenzregion für die medizinische Rehabilitation ‚Pflegender Angehöriger‘ werden. In diesem Bestreben arbeiten wir auch eng mit Kurorten in der Nachbarregion Ostwestfalen-Lippe zusammen.“

Digitaler Aspekt des Projektes „Auszeit in Südwestfalen“

Neben der Entwicklung neuer Reha-Maßnahmen und der gezielten Schulung des Pflegepersonals vor Ort wollen die Kurorte im Rahmen des Projekts auch dafür sorgen, dass die Angebote noch besser bei den Menschen ankommen, die sie benötigen. Dafür will das Projekt auch auf digitale Hilfsmittel zur Kommunikation und Vernetzung setzen. „Die Verantwortlichen arbeiten auch mit anderen Vorhaben der REGIONALE 2025 in Südwestfalen zusammen. So kann es beispielsweise Kooperationen mit der Projektidee ‘Zentrum Digitale Pflege‘ und weiteren Projekten geben“, sagte Dr. Stephanie Arens, Leiterin der REGIONALE 2025 bei der Südwestfalen Agentur. „Wir freuen uns, dass so ein starkes Netzwerk entsteht, dass die Kurangebote und die Gesundheitsversorgung in Südwestfalen voranbringen will.“

Das Projekt „Auszeit in Südwestfalen“ wurde im Frühjahr 2021 mit dem ersten Stern im Prozess der REGIONALE 2025 ausgezeichnet. Nun haben die Projektträger das Konzept finalisiert, eine Förderperspektive ist gegeben, so dass sie sich nun um den 2. und 3. Stern zugleich bewerben.  


In Bad Laasphe traf sich Georg Oberköttter aus dem NRW-Ministerum für Arbeit, Gesundheit und Soziales (4.v.r.) mit (v.l.n.r.) Dr. Stephanie Arens und David Bohlen von der Südwestfalen Agentur, Lars Fleischhauer (Inhaber "Pflegeteam Bad Laasphe"), der Landtagsabgeordneten Anke-Fuchs-Dreisbach, Lars Vornheder (Leiter des Projekts "Auszeit in Südwestfalen"), Silke Lorenz, (Pflegedienstleiterin der Tagespflege des Diakonischen Werks Wittgenstein im Haus Lahnblick), Signe Friedreich (Geschäftsführerin der TKS Tourismus, Kur und Stadtentwicklung Bad Laasphe GmbH) und Dirk Terlinden (Bürgermeister der Stadt Bad Laasphe). (Foto: Stadt Bad Laasphe)