Verfasst am 22. Juni 2022

„Nachhaltiges Bauen“ soll ein Merkmal Südwestfalens werden. Viele Akteure arbeiten in der REGIONALE 2025 darauf hin und planen konkrete Projekte: das Kompetenzzentrum „Bauen mit Holz“ und das „Haus der Baukultur“. Die Südwestfalen Agentur hatte Interessierte deshalb zum REGIONALEn Freitag eingeladen. Bei der Online-Sprechstunde der REGIONALE 2025 wurden die Projekte vorgestellt, über die Bedeutung von Baukultur für die Region gesprochen und Interessierten Vernetzungsmöglichkeiten geboten.

„Baukultur bedeutet, unsere Alltagswelt qualitätsvoll zu gestalten. Sie schafft Orte, an denen wir uns wohlfühlen, sie trägt zur örtlichen Identität bei und entwickelt diese weiter“, sagte Martin Schmidt vom Baukultur-Team des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe in seinem Kurzvortrag. „Das heißt konkret, bei Baukultur spielen regionale Rohstoffe und Produkte eine Rolle, Geschichte und Tradition genauso wie Innovationen, aber auch ökonomische und soziale Aspekte.“ In Südwestfalen geht es also um mehr als das Fachwerkhaus in den historischen Altstädten.

Die Stadt Arnsberg verfolgt das Thema seit Jahren engagiert und hat Baukultur als harten Standortfaktor erkannt. Die Aktivitäten münden in einem Projekt der REGIONALE 2025 in Südwestfalen: das „Haus der Baukultur“. Derzeit hat das Vorhaben den ersten von drei Sternen und steckt damit noch mitten im Planungsprozess. Das „Haus der Baukultur“ versteht sich als Werkstatt und Kompetenzzentrum für ressourcenschonendes und standortgerechtes Planen und Bauen, erklärte Klaus Fröhlich aus dem Zukunfts- und Strategiebüro Nachhaltigkeit der Stadt Arnsberg den Interessierten. „Wir wollen Ansprechpartner sein für unterschiedliche Zielgruppen, etwa das Handwerk, Stadtplanung, Architekt:innen, aber eben auch für Gäste der Region und die eigenen Bürger:innen. Es geht uns auch darum, allen Interessierten konkrete baukulturelle Orte, Beispiele und Prozesse zeigen zu können.“

Eng verbunden ist das Arnsberger Vorhaben mit einem weiteren Projekt der REGIONALE 2025 aus Olsberg, das „Bauen mit Holz“ in den Fokus rückt. „In Südwestfalen gibt es einen „echten“ Cluster Forst und Holz, alle Branchen der Wertschöpfungskette Forst-Holz sind hier vertreten“, sagte Dr. Stefanie Wieland, Leiterin des Teams Holzwirtschaft bei Wald und Holz in NRW in der Online-Veranstaltung. Gemeinsam mit einem großen Netzwerk von Akteuren hat das Zentrum HOLZ in Olsberg ein Projekt eingereicht, mit dem Ziel, Südwestfalen als Kompetenz- und Modellregion für das „Bauen mit Holz“ weiter zu etablieren. Hier sollen Ideen für die gesamte Region entwickelt und Pilotprojekte umgesetzt werden, um die Innovationskraft der Holzbranche zu stärken und das klimafreundliche „Bauen mit Holz“ in allen Bereichen, sowohl beim privaten Bauen als auch bei Kommunen, im Gewerbe und in der Industrie weiter voranzubringen. „Der Rohstoff Holz ist prägend für die Region und deckt schon jetzt die komplette Wertschöpfungskette ab – von der Waldbewirtschaftung bis hin zu edlen Holzprodukten. Wir haben also beste Chancen, das klimafreundliche Bauen mit Holz zu einem Merkmal der Region zu machen und durch das vernetzte Know-how schnell Innovationen zu erarbeiten.“

Beide Projekte der REGIONALE 2025 sind wichtige Bausteine, um nachhaltiges Bauen in Südwestfalen zu etablieren, sagte Dr. Stephanie Arens, Leiterin der REGIONALE 2025 bei der Südwestfalen Agentur. „Für uns ist nachhaltiges Bauen ein zentrales Anliegen in der REGIONALE 2025 und inzwischen eine eigene Projektfamilie. Wir glauben, dass dadurch echte Mehrwerte für die Region und die Menschen entstehen. Denn es hat auch etwas mit Wertschätzung zu tun: für unsere Region, die Natur, für Produkte aus Wirtschaft und Handwerk. Je mehr gute Beispiele wir zeigen können, umso einfacher wird es auch für andere, sich mit den Themen auseinanderzusetzen. Daran arbeiten wir in den kommenden Monaten mit den Projektträgern gemeinsam weiter.“


„Nachhaltiges Bauen“ soll ein Merkmal Südwestfalens werden. Viele Akteure arbeiten in der REGIONALE 2025 darauf hin und planen konkrete Projekte. Bei der Online-Veranstaltungsreihe "REGIONALEr Freitag" wurden unter anderem die Pläne für das Kompetenzzentrum „Bauen mit Holz“ und das „Haus der Baukultur“ vorgestellt. (Foto: Patrick Bonzel / Südwestfalen Agentur)