Verfasst am 04. September 2020

"Bauen mit Holz" ist nachhaltig, unterstützt die regionale Wertschöpfung und passt zu Südwestfalen als einer waldreichsten Regionen Deutschlands. Über die Vorteile von "Bauen mit Holz" sind sich viele Akteure aus der Region einig – die Potenziale allerdings sind noch bei Weitem nicht genutzt. Um das zu ändern, traf sich auf Einladung der Südwestfalen Agentur erneut eine Arbeitsgruppe mit Akteuren aus der Region – in Räumlichkeiten der Firma aquatherm in Attendorn.

Das wiederholte Treffen diente dazu, Bausteine für ein mögliches Projekt in der REGIONALE 2025 zu schärfen. "Da spielen mehrere Aspekte eine Rolle", sagte Cynthia Krell, die sich als Projektmanagerin in der REGIONALE 2025 um das Thema kümmert. "Wir brauchen ein größeres Bewusstsein in der Region für den Baustoff Holz. Mit der jetzigen Landesbauverordnung ist schon sehr viel im Holzbau möglich, aber es braucht auch den Willen in der Region, sich von gewohnten (Bau)Mustern zu lösen. Gerade Kommunen in Südwestfalen können bei öffentlichen Bauten ein starkes Zeichen für den klimafreundlichen und zugleich innovativen Holzbau setzen", betonte Krell. Bereits realisierte Projekte mit architektonischer Strahlkraft müssten zudem gebündelt und in der Öffentlichkeit bekannter gemacht werden.

In kleineren Gruppen werden die Projektbausteine in den kommenden Wochen weiter ausgearbeitet. Es darum möglich bald "operativ in die Hufe zu kommen damit perspektivisch die regionale Wertschöpfung gestärkt und identitätsbildende Holzbau-Projekte entstehen können", formulierte es Frank Rosenkranz, Leiter des Regionalforstamts Oberes Sauerland. Das Ziel ist, im Frühjahr 2021 ein Projekt für die REGIONALE 2025 einzureichen.

"Für unsere Region im positivsten Sinne nutzen"

"Bauen mit Holz ist ein richtiger Trend und wird in vielen Regionen mittlerweile aufgegriffen. Aber ehrlich: wer, wenn nicht unsere Region sollte diesen für sich im positivsten Sinne nutzen", sagte Dr. Stephanie Arens, Leiterin der REGIONALE 2025 und der regionalen Entwicklung bei der Südwestfalen Agentur. "Bauen mit Holz trägt auch dazu bei, eine Baukultur für Südwestfalen zu etablieren."

In einer weiteren, bereits angeschobenen REGIONALE-2025-Projektidee soll das Thema Baukultur ganzheitlich betrachtet werden. Bei Baukultur geht es um die bauliche Gestaltung und das Erscheinungsbild einer Region. "In Südwestfalen soll eine Anlaufstelle für alle (Bau-) Interessierten der Handwerks-, Bau- und Wohnkultur in Südwestfalen geschaffen werden, um für heimische (Bau-)Materialien zu sensibilisieren", erläuterte Arens. "'Bauen mit Holz' und Baukultur bieten auch für den Tourismus ein großes Potenzial. Von beide Vorhaben kann letztlich die ganze Region profitieren."

Dass der Workshop bei aquatherm stattfand, kommt nicht von ungefähr. Das Unternehmen hat nach Angaben von Geschäftsführer Dirk Rosenberg großes Interesse an nachhaltigem und integrativem Bauen. Kerngeschäft von aquatherm sind Kunststoffrohrleistungssysteme aus Polypropylen. Im ehemals größten Holzhochhaus in Wien sind auch Sprinkleranlagen von aquatherm verbaut.

Das Beispiel zeige, dass "Bauen mit Holz" in Südwestfalen nicht nur ein Thema für die Holz- und Forstwirtschaft ist, sagte Stephanie Arens. Auch die Industrie und die in der Region starke Gebäudetechnik sollen beim südwestfälischen Ansatz angesprochen und einbezogen werden.


Akteure aus der Region wollen das Thema "Bauen mit Holz" in Südwestfalen etablieren. Das Ziel ist, im Frühjahr 2021 ein Projekt für die REGIONALE 2025 einzureichen. (Foto: Stephan Müller / Südwestfalen Agentur)