Verfasst am 07. Februar 2011

Das „Dorfgespräch auf der Haferkiste“ ist eine neue Veranstaltungsreihe der Südwestfalen Agentur im Zuge des Regionale-Projekts „Zukunft der Dörfer in Südwestfalen“. Die Resonanz der Premiere in Medebach-Düdinghausen übertraf alle Erwartungen: Mehr als 50 Vertreter aus Dörfern und Kommunen drängten sich in den „Kulturspeicher“ im Bürgerhaus. Zentrales Thema war neben dem bürgerschaftlichen Engagement auch die Zusammenarbeit über Dorfgrenzen hinaus. Der Austausch zwischen Dörfern in Südwestfalen soll initiiert und intensiviert werden. „Mit unserer Auftaktveranstaltung bin ich mehr als zufrieden. Die Idee der Vernetzung wird jetzt mit Leben erfüllt“, erklärte Dr. Stephanie Arens, die sich in der Südwestfalen Agentur um das Thema „Ländliche Entwicklung“ kümmert.

Der Projektmanagerin der Südwestfalen Agentur ist jedoch auch bewusst, dass  noch viel Arbeit vor allen Akteuren liegt. Vielerorts stecke die Zusammenarbeit mit Nachbargemeinden noch „in den Kinderschuhen“ oder werde als letzter Ausweg angesehen. „Nur mit einer vorausschauenden Zusammenarbeit über Dorfgrenzen hinweg können sich die Dörfer erfolgreich für die Zukunft aufstellen und drängende Fragen lösen“, sagte Dr. Arens.
Diese Zusammenarbeit kann unterschiedliche Projekte umfassen, zum Beispiel die Ansiedlung eines Dorfladens, der im Einzugsbereich mehrerer Dörfer liegt. Existenziell ist zudem die Frage, ob die Dorfgemeinschaften attraktive Angebote für junge Familien und Jugendliche bieten können.

Besonders schwierig ist meist der erste Schritt: Verantwortliche zu finden, die die ehrenamtlichen Arbeiten anstoßen, koordinieren und zusammenbringen. In Störmede hat dies Franz Pieper, Vorsitzender des Kulturrings, übernommen. „Es kommt nicht auf die Größe des Dorfes an, sondern auf die Menschen, die mitmachen“, erklärte Pieper in seinem Vortrag.

In den anschließenden Diskussionen wurde deutlich: In vielen Dörfern, wie zum Beispiel in Düdinghausen, herrscht Bereitschaft und Interesse, mehr für die Entwicklung des eigenen Ortes und die Zusammenarbeit mit Nachbargemeinden zu tun. Das „Dorfgespräch auf der Haferkiste“ fand bei den Zuhörern großen Zuspruch. „Man hat jetzt das Gefühl, dass etwas ins Rollen gekommen ist“, erklärte Reinhard Figgen aus dem Düdinghausener Nachbarort Referinghausen.

Das nächste Dorfgespräch findet in Schmallenberg-Grafschaft statt. Ein genauer Termin steht noch nicht fest.