Verfasst am 15. Dezember 2010

Frage: Wann werden die ersten Bürger über den Henne-Boulevard spazieren, den Aufzug zur Burg Altena betreten und in der neugestalteten Innenstadt an der Sieg sitzen?
Hess: Wir gehen davon aus, dass wir im Bereich des Henne-Boulevards ab 2012 und im Innenstadtbereich schon im kommenden Herbst mit ersten Bauschritten beginnen. Ziel ist es, alle Maßnahmen im Jahre 2013 abgeschlossen zu haben.
Dr. Hollstein: Bei uns ist der Zeitplan relativ klar. Wir wollen, dass Einheimische, Touristen und natürlich alle Südwestfalen den Edutainment-Aufzug zur Burg im Frühjahr 2013 nutzen können.
Mues: In Siegen ist das an verschiedene Voraussetzungen gebunden, unter anderem muss ein europaweites Ausschreibungsverfahren erfolgen. Frühestens ab Oktober 2012 kann mit den Bauarbeiten begonnen werden, so dass ab Frühjahr 2014 die ersten Passanten über die Uferpromenade an der neugestalteten Sieg flanieren können.

Frage: Herrscht Vorfreude in Siegen, Altena und Meschede?
Mues: „Siegen - Zu neuen Ufern“ besteht ja nicht nur aus der Freilegung der Sieg, sondern auch aus dem Einzug der Universität ins Untere Schloss. Dieses Gesamtkonzept hat die Menschen überzeugt, dass sich hier etwas sehr Positives entwickelt. Derzeit sind alle gespannt: Wann geht’s los?
Hess: Wir haben unsere Bürgerinnen und Bürger mitgenommen - zum Beispiel in Bürgerforen und in einer Kreativwoche. Deshalb haben wir eine hohe Akzeptanz für unser Projekt in Meschede. Ich bin mir sicher, dass Vorfreude und Interesse an diesem zukunftsweisenden Projekt nach Vergabe des dritten Sterns noch einmal ansteigen werden. Mit dieser Aufbruchstimmung wollen wir positive Signale auch für andere Projekte setzen.
Dr. Hollstein: Unser Projekt haben wir ebenfalls eingebettet in einen Bürgerbeteiligungsprozess mit Bürger- und Kreativ-Workshops in Zusammenarbeit mit der Uni Münster. Die Bevölkerung ist von dem Projekt überzeugt. Es freuen sich ganz viele Altenaer auf dessen Umsetzung.

Frage: Bei der Regionale 2013 geht es vor allem um stärkere Zusammenarbeit aller Kreise innerhalb der Region. Wie beurteilen Sie den aktuellen Stand dieser Zusammenarbeit?
Dr. Hollstein: Wir Kommunen in Südwestfalen tun gut daran, in Zukunft noch intensiver zusammenzuarbeiten, denn wir können unsere Stärken gegenüber den Metropolen im Ruhrgebiet oder Düsseldorf und Köln nur zeigen, wenn wir gemeinsam auftreten. Ich sehe Tendenzen, dass die Bürgerinnen und Bürger mittlerweile mehr mit dem Namen Südwestfalen anfangen können als zu Beginn des Prozesses.
Mues: Wir müssen es schaffen, uns als eine Region zu präsentieren und dies auch nach innen vermitteln. Die Universität Siegen besitzt zum Beispiel Strahlkraft für die gesamte Region und darüber hinaus. Mit gemeinsamen Messeauftritten können wir diese Kompetenz nun stärker nach außen tragen. Als Region Südwestfalen können wir dort als gut aufgestellte Einheit mit unseren vielfältigen Stärken punkten.
Hess: Dass ist ein wichtiger Punkt. Auf den großen Messen treten fast nur noch Regionen auf. Wir müssen weg vom klassischen Kirchturmdenken und mehr in die Breite schauen. Die Südwestfalen Agentur hat hier viel Überzeugungsarbeit geleistet.

Frage: In Siegen und Meschede stehen jeweils Flüsse im Mittelpunkt des Projektes. Gibt es hier eine Zusammenarbeit?
Hess: Nach der Vergabe des dritten Sterns ergeben sich neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit für uns, beispielsweise beim Flussgebietsmanagement. Das wird auch seitens der Bezirksregierung und der Ministerien erwartet. Daher sind wir bestens beraten, miteinander zu kommunizieren und den Weg gemeinsam zu bestreiten. Viele andere werden dann von unseren Erfahrungen profitieren können.

Frage: Herr Dr. Hollstein, welche Vernetzungspotentiale sehen Sie in Altena?
Dr. Hollstein: Wir versuchen mit der Burg, die ja für ganz Südwestfalen ein Aushängeschild ist, einen Anker zu bilden, um mit der Phänomenta in Lüdenscheid, der Gartenschau in Hemer, dem Sauerland Höhenflug und weiteren Highlights den Tourismus zu beleben. Zudem treiben wir die Realisierungen der Projekte „LenneSchiene“ und „WasserEisenLand“ voran. Durch die daraus entstehenden Verbindungen der einzelnen Kommunen bauen wir ein stabiles Netzwerk auf.

Frage: Was erwarten Sie vorausblickend für die Zeit bis 2013 und darüber hinaus für die Region Südwestfalen?
Mues: Es ist ganz wichtig, dass auch nach dem Startschuss für die Projekte der Prozess gemeinsam weitergeführt und die Region Südwestfalen als Ganzes gestärkt wird. Wir sollten tunlichst vermeiden, uns mit den genehmigten Fördergeldern zufrieden zu geben, sondern die REGIONALE 2013 als Anstoß verstehen, die Zusammenarbeit zwischen allen Akteuren in der Region Südwestfalen zu intensivieren.
Dr. Hollstein: Insbesondere hinsichtlich des demographischen Wandels werden wir in einen viel größeren Wettbewerb mit anderen Regionen eintreten. Wir müssen uns in einer Art und Weise aufstellen, die uns für Studenten, qualifizierte Arbeitskräfte und Unternehmen attraktiv macht. Südwestfalen als Region muss der Sieger dieses gesamten Prozesses sein.
Hess: Die Zusammenarbeit könnte auf andere Bereiche übertragen werden, insbesondere in Sachen Infrastruktur mit modernen Verkehrswegen oder der Bildung mit hochwertigen Studienangeboten und Karrieremöglichkeiten. Wir müssen stolz darauf sein, zu sagen: Wir sind aus Südwestfalen!