Verfasst am 12. Juli 2010

Die Städte Schmallenberg, Lennestadt, Plettenberg, Werdohl, Altena und Iserlohn sowie die Gemeinden Finnentrop und Nachrodt-Wiblingwerde sind an dem Projekt beteiligt. Sie sind durch Natur und Verkehr miteinander verbunden: Der Fluss Lenne und die Bahnlinie führen als durchgehende Achse von Iserlohn-Letmathe bis nach Lennestadt und Schmallenberg.  Das Projekt „LenneSchiene“ steht für die Zusammenarbeit in mehreren Bereichen: Infrastruktur, Städtebau, Landschaft und Gewässer. Orts- und Stadtkerne sollen attraktiver gestaltet, Landschaften verschönert und die Lenne an vielen Stellen freigelegt werden. Das Lennetal soll sich auf den rund 125 Kilometern für Einwohner und Besucher zu einem attraktiven Band quer durch Südwestfalen entwickeln. Ziel ist es, die Besonderheiten des Raums den Bewohnern bewusst zu machen und die LenneSchiene über die Region hinaus zum Strahlen zu bringen.

Die Stadt- und Gemeinderäte trafen sich jetzt in Finnentrop, um die gemeinsame Zusammenarbeit zu festigen und um über das weitere Vorgehen zu beraten – ein interkommunaler Austausch in neuer Größenordnung. „Eine derartige Ratssitzung habe ich noch nicht erlebt. Dass sich acht Kommunen zusammenschließen und so viele Menschen mobilisiert werden, ist das Einmalige am Projekt LenneSchiene“, sagt Katrin Brenner, Erste Beigeordnete der Stadt Iserlohn. Dietmar Heß, Bürgermeister der Gemeinde Finnentrop, fügt hinzu: „Das war die wohl größte Ratssitzung in Südwestfalen.“
 
Zuvor hatten sich die Bürgermeister und ihre Vertreter auf das Fahrrad geschwungen und waren gemeinsam ein Stück entlang der Lenne gefahren – eine Projektbereisung auf zwei Rädern. Auch Dirk Glaser, Geschäftsführer der Südwestfalen Agentur, nahm an der Radtour und der anschließenden Ratssitzung teil. Seine Agentur steuert den Prozess der REGIONALE 2013. Neben der „LenneSchiene“ gibt es derzeit noch 41 weitere Projekte. Glaser betonte, dass die LenneSchiene durch die interkommunale Zusammenarbeit Modellcharakter besitzt. „Die acht Städte und Gemeinden haben erkannt, dass sie mit einem Konzept über kommunale Grenzen hinweg mehr erreichen können. Auch wenn die finanziellen Förderperspektiven noch nicht klar sind, die Zusammenarbeit wird sich auf jeden Fall bezahlt machen.“

Durch das Projekt der REGIONALE 2013 hat sich eine Kooperation entwickelt, die auch über die „LenneSchiene“ hinaus wirken kann. „Das lässt sich alles richtig gut an. Wir haben auch über weitere Themen wie die explodierenden Kosten im Sozialbereich, den demographischen Wandel oder drohende Schulschließungen gesprochen. Das sind Dinge, die uns alle angehen“, erklärt Katrin Brenner.