Verfasst am 10. Dezember 2019

Soest/Südwestfalen, 10.12.2019. Vier weitere digitale, nachhaltige und authentische Projektideen sind nun fester Teil der REGIONALE 2025. Sie haben somit die Chance, umgesetzt und für alle sichtbar, nutzbar und erlebbar gemacht zu werden. Bei der Sitzung im Soester Kreishaus erhielten die ProjektträgerInnen vom zuständigen Gremium, dem REGIONALE-Ausschuss, den ersten von drei möglichen Sternen.

"Die Gedanken, die sich die Projektträgerinnen und Projektträger machen, sind bemerkenswert. Sie suchen den Dialog mit Partnerinnen und Partnern und begreifen die REGIONALE 2025 als wirklichen Qualitätssprung für die Region", sagte die Soester Landrätin Eva Irrgang, die derzeit als Aufsichtsratsvorsitzende der Südwestfalen Agentur fungiert. "Kommunen schließen sich zusammen und denken die Zukunft mit ihren Bürgerinnen und Bürgern, und regionale Baustoffe erfahren eine neue Wertschätzung bei der Quartiersplanung. All das finden wir in den heute ausgezeichneten Projekten wieder."

Für den REGIONALE-Ausschuss war es die letzte Sitzung im Kalenderjahr 2019. Inzwischen hat das Gremium, in dem unter anderem die Landrätin und die Landräte der südwestfälischen Kreise sitzen sowie Vertreter aus Kommunen und des Landes NRW, 23 Projekte ausgezeichnet. Zu den neu gewürdigten Projekten gehören:

  • Projekt "5G*meinden bauen ihr Netz der Zukunft"

Die fünf Kommunen Herscheid, Meinerzhagen, Kierspe, Halver und Schalksmühle haben sich zusammengeschlossen, um die Region "Oben an der Volme" zukunftsfähig und lebendig zu erhalten und gestalten. Dafür wurde mit den Bürgerinnen und Bürgern ein interkommunales, integriertes Rahmen-, Handlungs- und Zielkonzept erarbeitet. Im Mittelpunkt steht die Vernetzung aller Lebensbereiche mit zahlreichen Maßnahmen. Um ein gemeinsames Netz der Zukunft aufzubauen, wurden vier zentrale Handlungsfelder identifiziert: Grünes Netz, Netz der Mobilität, Netz der Angebote und Aktivitäten sowie das Netz der Beziehungen. Zu dem Grünen Netz zählt ein Wander- & Naturerlebniszentrum Nordhelle für Umweltbildung und nachhaltigen Tourismus. Zum Netz der Mobilität gehören in der Projektskizze Mobilitätsstationen für verschiedene Verkehrsträger. Im Netz der Angebote und Aktivitäten sind ein außerschulisches und generationsübergreifendes Bildungszentrum angedacht, ein Digital-Hub, ein Technologie- und Gründerzentrum, ein Kompetenzzentrum Gesundheit sowie die Umnutzung der Kreuzkirche als Kultur- Bildungs- und Begegnungszentrum. Diese verteilen sich auf die fünf Kommunen. In ihnen sollen sich zudem Ortskernkümmerer*in für die Belebung der Ortsmitten einsetzen. Zum Netz der Beziehungen wiederum gehört ein "professionelles Digitalmanagement", um digitale Entwicklungen "Oben an der Volme" voranzutreiben.

  • Projekt "Digitale Zukunft in der Vereinsarbeit"

Die sinkende Bereitschaft zum Ehrenamt, schwindende Mitgliedszahlen sowie die zunehmend komplexere Vereinsarbeit haben die Kreissportbünde in Südwestfalen zu einer Projektidee veranlasst. Sie wollen zusammen mit den Sportvereinen eine digitale Strategie entwickeln, die Antworten auf zukünftige Herausforderungen geben soll und dabei Stärken, Schwächen und Bedürfnisse der Vereine berücksichtigt - auch aus anderen Bereichen des Ehrenamts wie der Kultur. Helfen könnte laut der Projektidee eine mit verschiedenen Instrumenten ausgestattete, virtuelle Geschäftsstelle. Darunter eine Vereinssoftware, die administrative Hemmschwellen verringern, ehrenamtliche Vereinsarbeit entlasten und wieder attraktiver machen soll. Über diese Wege sollen auch junge Menschen wieder für die Vereinsarbeit gewonnen und das vielfältige Angebot sichtbarer werden.

  • Projekt "holz.stahl.digital - modernes Wohnen und Arbeiten im Ferndorftal"

Mit dem Projekt soll in Kreuztal-Ferndorf ein attraktives Quartier entstehen, welches den vielseitigen Bedürfnissen der unterschiedlichen Alters- und Gesellschaftsschichten gerecht wird. Das Projekt verknüpft modernes Wohnen mit zeitgemäßen Arbeitsformen. Möglich werden soll dies durch die Einbindung neuester, digitaler Lösungen, einer nachhaltigen und energieeffizienten Bauweise, vor allen Dingen durch die Verwendung des Baustoffes Holz, sowie durch Räume für gemeinsames Arbeiten, Begegnung und Kultur. Ein wesentlicher Bestandteil ist, dass das Quartier mit den Ferndorfern gemeinsam entwickelt werden soll.

  • Projekt "Wege zum Leben. In Südwestfalen - Vision 2025"

Das Projekt eines großen Akteursnetzwerks aus Tourismus, Kultur, Kirchen, Heimat und der Schmallenberger Sauerland Tourismus GmbH will Angebote und Räume schaffen, damit sich Menschen wissenschaftlich, kulturell, spirituell und experimentell mit den Auswirkungen der Digitalisierung auseinandersetzen und Bewältigungsstrategien entwickeln können. Die Bedürfnisse der Menschen stehen im Mittelpunkt. Der Projektträger und seine PartnerInnen können dabei auf den Erfahrungen des Netzwerkes "Wege zum Leben in Südwestfalen" aufbauen, dem Spirituellen Sommer sowie den Sauerland-Seelenorten. Es geht nun darum, Antworten auf Fragen der digitalen Zeit zu finden. Fünf eng miteinander verzahnte Bausteine sind geplant. Entstehen soll ein dynamisch wachsendes Denk-Labor im analogen (reale Bildungs- und Veranstaltungsorte in Südwestfalen) und im digitalen Raum (virtuelle Plattform). Den zweiten Baustein bildet ein "Digital-Unplugged-Festival" für junge Menschen an verschiedenen Orten in Südwestfalen. Bewusst gestaltete Orte (beispielsweise mit ArchitektInnen) in der Natur könnten laut Projektidee eine Anlaufstation werden, ebenso besondere Orte in der Natur sowie religiöse Stätten, die als erweiterter Erfahrungs- und Diskursraum einbezogen werden sollen. Fünfter Baustein ist die verstärkte Kommunikation der Angebote.

Große Motivation in der Region - Pläne für 2020

"Das war ein anstrengendes aber gutes Jahr für Südwestfalen und die REGIONALE 2025. Die Motivation und der Wille, die Region weiterzuentwickeln, sind groß", finden Hubertus Winterberg und Dr. Stephanie Arens von der Südwestfalen Agentur. Die Agentur kümmert sich mit den Südwestfalen-Beauftragten in den Kreishäusern um die auflaufenden Fragen der ProjektträgerInnen und koordiniert die REGIONALE 2025. "In kommenden Jahr wollen wir weitere Akteure für die REGIONALE 2025 aktivieren und gewinnen und gemeinsam mit den ProjektträgerInnen daran arbeiten, die REGIONALE 2025 und ihre Vorhaben noch näher zu den Bürgerinnen und Bürgern zu bringen", erklärten Winterberg und Arens mit Blick nach vorne. "Wir setzen unseren strategischen Workshops fort, etwa zu Mobilität, Gesundheit und 'Bauen mit Holz', um ein gemeinsames Verständnis für die Bedürfnisse Südwestfalens zu schaffen, aus dem sich wiederum neue und zukunftsorientierte Projektideen entwickeln sollen."

Im Rahmen der REGIONALE 2025 werden noch bis mindestens Ende 2021 Ideen gesucht. Weitere Informationen zu den bislang ausgezeichneten Projekten finden Interessierte auf www.suedwestfalen-agentur.com/regionale-2025/projekte


Auf dem derzeit brachliegenden Gelände der ehemaligen Firma Bender in Kreuztal-Ferndorf soll mit dem Projekt "holz.stahl.digital" ein Quartier geschaffen werden, in dem sich attraktives Wohnen und Arbeiten unter dem Leitfaden der Südwestfalen-DNA vereinen. (Foto: Stadt Kreuztal)

 Auftakt zur Ideenfahrt in der Region "Oben an der Volme". Das erarbeitete Konzept zeichnet sich dadurch aus, dass viele Bürgerinnen und Bürger mitgemacht und sich beteiligt haben. (Foto: Oben an der Volme)

Die fünf Kreissportbünde in Südwestfalen wollen mit Projekt klären, wie digitale Unterstützung für die zukünftige ehrenamtliche Vereinsarbeit aussehen kann. Von den Ergebnissen sollen alle Vereine profitieren - auch abseits des Sports.

Das Projektkonsortium aus Tourismus, Kultur, Kirchen, Heimat und der Schmallenberger Sauerland Tourismus GmbH will mit dem Projekt Räume ermöglichen, damit sich Menschen auf unterschiedliche Art und Weise mit den Auswirkungen der Digitalisierungen auseinandersetzen. (Foto: Schmallenberger Sauerland Tourismus GmbH) 


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