Verfasst am 02. September 2021

Siegen / Kreis Olpe / Südwestfalen. 02. September 2021

Spielerische Berufsorientierung für Jugendliche, Fachkräftesicherung für Unternehmen. Mit dem Projekt „RegioQuest“ der REGIONALE 2025 will die Uni Siegen beide Punkte gleichzeitig anpacken. Die gute Nachricht: Schon bald können die Arbeiten im Kreis Olpe starten. Das Vorhaben genießt großen Rückhalt in der Wirtschaft. Der zuständige Ausschuss in der REGIONALE 2025 zeichnete es mit dem dritten Stern aus. Auch die Förderperspektive steht.

„Das Ziel des Projekts „RegioQuest ist es vor allen Dingen, Jugendlichen auf eine spielerische Art und Weise Möglichkeiten zur Verfügung zu stellen, Ausbildungsplätze in der Region wahrzunehmen, zu erkennen und im besten Fall auch zu besetzen“, erläuterte Junior-Professor Dr. Thomas Ludwig von der Uni Siegen, der das Vorhaben leitet.

„RegioQuest“ besteht aus einer App und einer Web-Plattform.Die App richtet sich an Schüler:innen auf Ausbildungsplatzsuche. Ähnlich wie bei Pokémon Go sollen sie über die App Quests, also kleine Rätsel, die über Olpe verteilt sind, einsehen und lösen können. Die Unternehmen reichern über die Webplattform die Quests mit Ausbildungsplätzen an. Für die Jugendlichen entsteht so eine neue Informationsquelle, um etwas über Angebote in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft zu erfahren.

Das Projekt hat das Entscheidungs-Gremium der REGIONALE 2025 überzeugt. In seiner Sitzung verlieh der Ausschuss dem Vorhaben jetzt den dritten Stern. Über das NRW-Ministerium für Arbeit, Soziales und Gesundheit fließen Mittel des Europäischen Sozialfonds (ESF) und der Initiative REACT-EU in Höhe von 317.000 Euro an den Projektträger. Nun kann die Uni Siegen damit beginnen, die App zu entwickeln. „Bei der Entwicklung der App werden wir immer wieder auf die Bedarfe und die Wünsche der Jugendlichen eingehen“, erklärt Carla Hömberg vom Regionalen Bildungsnetzwerk des Kreises Olpe, das ein Partner des Vorhabens ist. „Wir möchten ‚RegioQuest‘ langfristig in der Berufsorientierung etablieren.“

Wirtschaft entdecken – Entwicklungsmöglichkeiten erkennen

Sabine Bechheim von der Industrie- und Handelskammer Siegen sieht in „RegioQuest“ eine interessante Möglichkeit für Unternehmen, junge Leute anzusprechen. Die IHK unterstützt das Projekt finanziell und auch viele weitere Wirtschaftsorganisationen und Arbeitgeberverbände stehen hinter dem Vorhaben. „Wir haben in der Region interessante Unternehmen in der Industrie, im Handel, aber auch in anderen Bereichen. Und die haben alle das Problem, dass sie Schwierigkeiten haben, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen“, sagte Bechheim.

„Und ich glaube, für die jungen Menschen wird es spannend sein, zu entdecken: Was verbirgt sich hinter diesen mehr oder weniger bekannten Namen aus der Wirtschaft? Was verbirgt sich hinter den Toren der Produktionshallen? Und wenn wir das zusammenbringen können, dann haben wir, glaube ich, viel erreicht, um zu zeigen, dass es hier tolle Möglichkeiten gibt, sich weiterzuentwickeln.“

Die REGIONALE 2025 ist ein Strukturprogramm des Landes NRW. Südwestfalen hat sich erfolgreich beworben und wird nun bei Fördermitteln bevorzugt berücksichtigt. Im Rahmen der REGIONALE 2025 erhalten Projekte bis zu drei Sterne. Darüber beraten die Gremien der REGIONALE 2025, die mit Vertreter:innen aus ganz Südwestfalen und den unterschiedlichsten Organisationen besetzt sind. Der erste Stern wird für eine herausragende Idee vergeben, der zweite für ein tragfähiges Konzept. Beim dritten Stern sind Fördermittel sicher und das Projekt kann umgesetzt werden.


Durchbruch: Dritter Stern in der REGIONALE 2025 für das Projekt "RegioQuest". Die Uni Siegen möchte damit Jugendlichen im Kreis Olpe auf spielerische Art und Weise über eine Augmented-Reality-App mit Ausbildungsplätzen in ihrer Nähe vertraut machen. Sabine Bechheim (IHK Siegen, links), Jun.-Prof. Thomas Ludwig (Uni Siegen, Mitte) und Carla Hömberg (Regionales Bildungsnetzwerk Kreis Olpe, rechts) freuen sich auf die Umsetzung. (Foto: Michael Bahr)

Die App RegioQuest soll Jugendlichen in der Berufsfindungsphase helfen und Unternehmen mehr Sichtbarkeit für ihre Ausbildungsplätze schaffen. Die App wird in den kommenden Monaten entwickelt. (Foto: Thomas Ludwig)


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