Verfasst am 06. April 2022

Wie sehen Arbeitsplätze und Arbeitsumfeld in Zukunft aus? Und wie kann eine Stadtverwaltung gleichzeitig innovativer Arbeitgeber und eine moderne Anlaufstelle für die Bürger:innen sein? Über diese Fragen diskutierten rund 40 Interessierte aus der Region beim „REGIONALEn Freitag“ zum Thema „Digitale Mitten“. Eingeladen hatte die Südwestfalen Agentur als „Netzwerkstelle“ der REGIONALE 2025. Als Impuls und gute Beispiele aus der Region dienten zwei Projekte aus Lippstadt und Olpe.

Beide Kommunen wollen im Rahmen des Strukturprogramms REGIONALE 2025 in Südwestfalen zukunftsfähige Quartiere auf bisherigen Brachen in der Innenstadt entwickeln. In Lippstadt soll der derzeit brachliegende Güterbahnhof zum „Quartier Südliche Altstadt“ werden, in Olpe will man im Projekt „Olpe – Weichenstellung Zukunft“ das Gebiet zwischen Bigge, dem alten Rathaus und dem ehemaligen Bahnhof umgestalten. Kernstück der Projekte ist sowohl in Lippstadt als auch in Olpe der Bau eines neuen und multifunktional nutzbaren Bürgerrathauses. Der Fokus liegt dabei in beiden Kommunen auf den Themen New Work – zu deutsch „Neue Arbeitswelten“ – und Bürgernähe zum Beispiel durch vielseitig nutzbare Flächen und Räume für die Bevölkerung.

„Wir freuen uns sehr, dass gleich zwei Stadtverwaltungen im Rahmen der REGIONALE 2025 so intensiv mit dem Thema New Work und gleichzeitig mit einer modernen und bürgernahen Gestaltung ihrer Rathäuser arbeiten“, sagte Dr. Stephanie Arens, Leiterin der REGIONALE 2025 bei der Südwestfalen Agentur. „Wichtig ist dabei, dass sich Olpe und Lippstadt über Gemeinsamkeiten austauschen, so in der weiteren Projektentwicklung voneinander profitieren und zugleich auch die Besonderheiten ihrer Vorhaben verstärkt in die Region kommunizieren wollen. So können sie auch für anderen Kommunen als Beispiel dienen.“

Olpe und Lippstadt stellen ihre Konzepte vor

Im ersten Teil der Veranstaltung gaben André Stadermann vom Fachdienst Stadtplanung und Umweltschutz der Stadt Lippstadt und Judith Feldner, Technische Beigeordnete der Stadt Olpe, Einblick in ihre Konzepte.

Das REGIONALE-Projekt in Lippstadt besteht aus vier Teilprojekten. Das neue Stadthaus soll gleichzeitig ein attraktiver Arbeitsplatz für die Mitarbeitenden der Stadtverwaltung und ein Ort der Begegnung für die Bürger:innen sein. Rund um das Stadthaus soll ein Quartiersplatz mit einem Mobilitäts-Hub entstehen, darüber hinaus will man mit den Bürger:innen das Areal gegenüber des Stadthauses neu planen. In Olpe war der Neubau des Rathauses die Initialzündung für die Neugestaltung der westlichen Innenstadt. Hier sollen neben dem neuen Bürgerrathaus auch die öffentlichen Räume umgestaltet werden und mit dem „House of Learning“ ein Ort für internationales und generationenübergreifendes Lernen und Lehren entstehen.

In beiden Kommunen will man in den Rathäusern gemeinsam mit den Mitarbeitenden neue Wege beschreiten. So werden zum Beispiel öffentliche und nicht öffentliche Bereiche klar getrennt. Im Verwaltungsbereich können so offene und flexibel gestaltbare Arbeitsbereiche angeboten werden. Im öffentlichen Bereich wiederum gibt es multifunktionale Räume, die auch von Bürger:innen genutzt werden können.

Einbindung von Bürger:innen und Mitarbeitenden enorm wichtig

Im anschließenden Austausch mit den Teilnehmenden wurde noch einmal deutlich, wie wichtig es ist, sowohl Mitarbeitende, Bürger:innen als auch die Politik bei solch umfassenden Projekten von Anfang an mitzunehmen und einzubinden. „Sowohl in Lippstadt als auch in Olpe wurde der Aspekt der Bürger:innenbeteiligung von Beginn an mitgedacht“, betonte Eva Borgmann, die in der Südwestfalen Agentur die REGIONALE-Projekte zur Stadt- und Dorfentwicklung im Themenfeld „Digitale Mitten“ betreut. „So gab es in Olpe beispielsweise viele Möglichkeiten für Bürger:innen sich zu einzubringen und zu informieren. Unter anderem weil die Stadt als Pionierkommune im Modellprojekt ‘Smart Cities: 5 für Südwestfalen‘ unterwegs ist, bei dem Bürger:innenbeteiligung ein fester Bestandteil ist. In Lippstadt wird ein kompletter Projektbaustein in einer Planungswerkstatt mit den Bürger:innen entwickelt.“

Lippstadt und Olpe sehen große Mehrwerte darin, sich zu den Projekten untereinander auszutauschen und wollen dies in Zukunft fortführen. Darüber hinaus wird auch die Öffentlichkeitsarbeit zur Neugestaltung ihrer Innenstadtquartiere im Rahmen der REGIONALE 2025 gemeinsam erfolgen und durch die Südwestfalen Agentur begleitet. Der REGIONALE Freitag war ein erfolgreicher Auftakt, weitere Aktionen und Veranstaltungen sollen folgen.

Der REGIONALE Freitag ist ein Austausch-Format, das die Südwestfalen Agentur alle zwei Monate am letzten Freitag des Monats anbietet und dabei kurzweilig verschiedene Themenbereiche und Fragen der REGIONALE 2025 beleuchtet.


Rund 40 Interessierte aus der gesamten Region waren beim REGIONALEn Freitag mit dabei und tauschten sich zu den Quartiers-Projekten in Olpe und Lippstadt aus. (Foto: Johanna Maurer / Südwestfalen Agentur)


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