Verfasst am 13. Dezember 2019

Arnsberg/Südwestfalen, 13.12.2019. Welche Projekte gibt es bereits, um Gesundheitsversorgung in Südwestfalen zukunftssicher aufzustellen, wo lassen sich Synergien schaffen und wie kann Digitalisierung dabei helfen? Um diese Fragen zu beantworten, luden die Brancheninitiative Gesundheitswirtschaft Südwestfalen und die Südwestfalen Agentur im Rahmen der REGIONALE 2025 zur Fachkonferenz und Werkstatt „(Digitale) Gesundheitsversorgung der Zukunft in Südwestfalen“ in die Trilux-Akademie nach Arnsberg ein. Rund 70 Akteure aus unterschiedlichen Bereichen des Gesundheitswesens kamen, um sich auszutauschen und zu vernetzen.

„Eine gute Gesundheitsversorgung ist ein wichtiger Standortfaktor“, unterstrich Dr. Stephanie Arens von der Südwestfalen Agentur zu Beginn der Veranstaltung. „Gerade mit Blick auf die nächsten Generationen müssen wir in Südwestfalen digitale Möglichkeiten dazu nutzen, die Gesundheitsversorgung flächendeckend zu sichern. Das schaffen wir nur, wenn wir unsere Blickwinkel erweitern und Partner finden, um kooperative Versorgungsmodelle zu etablieren“, erläuterte Arens. Wichtige Projekte könnten über die REGIONALE 2025 angestoßen werden. „Unser Ziel sollte es sein, auch darüber hinaus Ideen zu verknüpfen und an bestehende gute Projekte anzudocken“, ergänzte Florian Pappler, Projektmanager für den Bereich Gesundheit in der REGIONALE 2025 bei der Südwestfalen Agentur.

Viele Lösungsansätze - mit Digitalisierung und persönlichem Einsatz

Dass es in Südwestfalen einige zukunftsfähige Lösungsansätze und Projekte gibt, um die ärztliche und pflegerische Versorgung in der Region zu verbessern und dem Mangel an medizinischen Fachkräften entgegenzuwirken, wurde in der Podiumsdiskussion deutlich. Ralph Brodel, Bürgermeister der Stadt Sundern, erläuterte das Modellprojekt MeDiKuS, für das sich Stadt und Universität Siegen zusammengetan haben, um zu untersuchen, wie medizinische Leistungen durch digitale Lösungen unterstützt werden können. Marcel Frischkorn, Prokurist der Wirtschaftsförderung wfg im Kreis Soest und sogenannter „Hausarzt-Kümmerer“, holt die so dringend benötigten Ärzte seit 2018 in den Kreis Soest – mit Erfolg. Oder Dr. Stefan Spieren, Facharzt für Allgemeinmedizin in Wenden, der digital bereits gut aufgestellt ist und seinen Patienten beispielsweise Videosprechstunden anbietet. Und Myra Mani aus Lüdenscheid, Geschäftsführerin eines Pflegedienstleisters, ist Gründungsmitglied des Vereins „Zukunft_Pflege_Südwestfalen“, der das Image der Pflegebranche stärken, Nachwuchskräfte gewinnen und die Zusammenarbeit der Pflegebetriebe fördern will.
Die TeilnehmerInnen auf dem Podium waren sich einig, dass sich digitale und lokale medizinische Versorgung ergänzen müssten. Telemedizin, E-Health-Angebote und die Vernetzung der verschiedenen Akteure seien unabdingbar. „Wir kriegen die Themen Gesundheit und Versorgung nur als Gemeinschaft gestemmt“, so Mani.

"Nur wenn wir voneinander wissen, können Synergien entstehen"

In verschiedenen Workshops konnten sich Interessierte dann zu konkreten Praxisbeispielen und Projekten austauschen, Kooperationspartner finden und mitdenken. So ging es in dem Workshop „(Digitale) technische Produkte & Lösungen“ z.B. um eine Plattform, die Unternehmen beim Umsetzen des betrieblichen Gesundheitsmanagements unterstützt oder um die App „BAYathlon“, die helfen soll, eine spezielle Form von Herzrhythmusstörungen rechtzeitig zu erkennen. In einem anderen Forum ging es um das Regionalmarketing-Projekt „Perspektive Südwestfalen 2.0“, das u. a. medizinische Fachkräfte für Südwestfalen begeistern möchte. Gemeinsam wurden mögliche Kampagnen-Ideen und Begleitmaßnahmen für die Akquise der Fachkräfte gesammelt.

„Solche Veranstaltungen, die auch persönlichen Kontakt schaffen, sind wichtig und produktiv für ein gemeinsames Verständnis und damit für ein gemeinsames Vorangehen im komplexen Thema Gesundheit", sagte Nadine Paschmann von der Brancheninitiative Gesundheit nach der Veranstaltung. „Denn nur wenn wir voneinander wissen, können Synergien entstehen.“


Die TeilnehmerInnen auf dem Podium waren sich einig, dass sich digitale und lokale medizinische Versorgung ergänzen müssten. (Foto: Südwestfalen Agentur)

Zu Beginn der Veranstaltung erläuterten Dr. Stephanie Arens und Florian Pappler von der Südwestfalen Agentur den Prozess der REGIONALE 2025. Denn auch über das Strukturförderprogramm könnten wichtige Gesundheits-Projekte angestoßen werden. (Foto: Südwestfalen Agentur)

Die Ergebnisse aus den Workshops wurden von Michaela Ruhfus von der bikablo GmbH & Co. KG grafisch festgehalten. (Foto: Südwesfalen Agentur)


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