Verfasst am 23. Mai 2019

Südwestfalen, 23. Mai 2019. Auf Einladung der Kulturregionen Südwestfalen und Sauerland sowie der Südwestfalen Agentur kamen über 50 Kulturschaffende und -interessierte aus ganz Südwestfalen zur Tagung „#Kultur - analoge Räume für digitales Wissen" nach Bad Fredeburg. Das gemeinsame Ziel: Sich über Ideen und Strategien zur Digitalisierung in der Kulturarbeit auszutauschen.

„Digitalisierung ist wie ein Zug, der bereits rollt und auf den jeder schnell aufspringen will“, veranschaulichte Susanne Thomas von der Kulturregion Südwestfalen. „Wir möchten Sie einladen, noch nicht einzusteigen, sondern zu überlegen: Wohin fährt der Zug überhaupt?“ Und genau um diese Frage ging es in den folgenden themenspezifischen Foren: Anhand praktischer Beispiele zeigten Referenten den Kulturakteuren Wege auf, wie der Anschluss im Zuge der digitalen Transformation gelingen kann und diskutierten über Wege und Werkzeuge, die ihnen zur Verfügung stehen.

Hidden values als Werkzeuge für Kulturschaffende
So sprach beispielsweise Mads Pankow, Kultur- und Medienwissenschaftler aus Berlin, über den Begriff der Hidden values: „In der heutigen Überflussgesellschaft lösen Aufmerksamkeit, Beziehungen, Einzigartigkeit und Daten zunehmend den Wert von Geld ab.“ Man könne z.B. in Aufmerksamkeit investieren, indem man für das eigene Theater in junge Künstler investiert und ihnen große Rollen gibt, mit denen sie berühmt werden und dann ihrerseits die Aufmerksamkeit wieder zurückgeben. „Der Kunst- und Kulturbereich hat in diesen ökonomischen Kreisläufen einen großen Erfahrungsvorsprung“, denn er sei immer schon auf die Nutzung vielfältiger Werte angewiesen. Kulturakteure sollten demnach Werkzeuge wie die Hidden Values bewusst für ihre Ziele einsetzen.

Gemeinsame Visionen und Ideen für die Kulturlandschaft Südwestfalens
Den Kulturschaffenden aus Südwestfalen ging es auch darum, kulturelle Ideen und Projekte zu bündeln, damit keine Parallelstrukturen entstehen und sich über die Bedarfe in der Region auszutauschen. Felix Peter, Projektmanager bei der Südwestfalen Agentur, machte in diesem Zusammenhang auf die REGIONALE 2025 aufmerksam und diskutierte die Chancen, die sich durch konkrete Projekte für die Region ergeben können. Dabei berät die Agentur Kulturschaffende und unterstützt unter anderem als Vernetzungsstelle.

Den Teilnehmern von Peters Forum war es wichtig, dass kulturelle Angebote breiter bekannt gemacht und vor allem zusammengefasst über eine Plattform abrufbar sein sollten. Und gerade der Blick auf die jungen Menschen erfordere es, die Themen Kultur und Mobilität zusammenzudenken. „Um diese Schnittstellen geht es auch in der REGIONALE 2025. Vielleicht entsteht daraus ja eine Projektidee“, adressierte Felix Peter abschließend die Teilnehmer. Schließlich erhoffen sich die Kulturregionen Südwestfalen und Sauerland sowie die Südwestfalen Agentur nach der Auftaktveranstaltung in Bad Fredeburg neue, auch digitale Impulse aus der Region für die vielfältige Kulturlandschaft Südwestfalens.


Mads Pankow veranschaulichte in seinem Forum die Bedeutung von "Hidden values" für Kulturakteure in der Region. (Foto: Kim Bruse/Südwestfalen Agentur)