Verfasst am 14. Oktober 2021

Rund 70 Interessierte aus der Region waren mit dabei beim ersten öffentlichen Zukunftsdialog zu den Themen Wohnen und Arbeiten in Südwestfalen. Live übertragen aus dem ZukunftsLab der Südwestfalen Agentur in Olpe, bot die zweistündige Veranstaltung zum einen Informationen und Impulse, zum anderen die Möglichkeit zum Austausch zu zwei zentralen Themen: die aktuelle Lage und Herausforderungen des Wohnungsmarktes in der Region sowie neue Trends zum Thema Wohnen und Arbeiten. Ein zweiter Termin steht bereits fest und findet ebenfalls hybrid am 11. November von 17 bis 19 Uhr in Altena statt.  

Das Ziel des Formates ist ein offener Austausch mit einem möglichst vielfältigen Teilnehmendenkreis. Das ist gelungen: Eingeklinkt haben sich Vertreter:innen von Kommunen, Banken, Parteien und Unternehmen, aus der Immobilienwirtschaft und auch aus Vereinen. „Genau aus diesem Grund haben wir gemeinsam mit den südwestfälischen Volksbanken die Zukunftsdialoge im Rahmen der REGIONALE 2025 ins Leben gerufen. Wir wollen einen offenen Raum schaffen, um das Wohnen und Arbeiten in der Region aus möglichst vielen Perspektiven zu beleuchten und zu diskutieren“, erklärten Dr. Stephanie Arens und Hubertus Winterberg von der Südwestfalen Agentur. „Immer mit dem Fokus auf die Kernfrage der REGIONALE 2025: Wie können wir unsere Region so gestalten, dass sie auch für nachfolgende Generationen attraktiv und lebenswert ist.“

Austausch zum Wohnungsmarkt in Südwestfalen

Als Basis und Impuls für den Austausch präsentierte Regina Höbel von der InWis Forschung & Beratung GmbH zu Beginn der Veranstaltung Zahlen und Fakten, aber auch die Herausforderungen auf dem südwestfälischen Wohnungsmarkt. Ein Fazit: Südwestfalen hat große Stärken als Wohn- und Arbeitsstandort, dennoch verlassen viele junge Leute die Region. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, müssen in den Städten und Gemeinden viel passgenauere Wohnangebote geschaffen werden. Sowohl Wohnraum für junge Menschen und Familien, aber auch altersgerechte Wohnformen seien gefragt.

Dies bestätigen auch Thomas Bär von der Stadt Olpe und Karl Sold von der Stadt Arnsberg, die einen Einblick in die Handlungskonzepte ihrer Städte zum Thema Wohnen gaben. Mögliche Lösungsansätze sind bereits in Planung: So sollen beispielsweise in Olpe gezielt Angebote für altersgerechtes und generationsübergreifendes Wohnen entstehen. Dennoch hätten die Kommunen mit Herausforderungen zu kämpfen, wie einem Mangel an ausgewiesenen Bauflächen und auch Investoren. Beide betonen, wie wichtig der Aufbau von Kommunikation und Kooperation unter den Handelnden und Entscheidenden ist.

Trends auf dem Wohnungsmarkt bieten neue Chancen

Um Trends auf dem Wohnungsmarkt, die Lösungsideen für die Herausforderungen in Südwestfalen liefern könnten, ging es im zweiten Teil der Veranstaltung. „Auch auf dem Land gibt es immer vielfältigere Lebensformen. Nicht mehr nur das klassische Einfamilienhaus ist gefragt. Gerade junge Leute oder auch Menschen, die ortsunabhängig arbeiten können, haben andere Bedürfnisse und Wünsche“, leitete die Moderatorin Prof. Dr. Ursula Stein über. Die Stadt- und Regionalplanerin begleitet die REGIONALE in Südwestfalen seit vielen Jahren und hat auch das Konzept für die Zukunftsdialoge und den dazugehörenden „Denkraum Wohnen und Arbeiten“ entwickelt.

Homeoffice und multilokales Wohnen, aber auch neue Formen des Wohnens und Arbeitens, wie das gemeinschaftliche Arbeiten im Coworking-Space oder Co-Housing, können eine Chance sein, mehr Menschen für das Leben in Südwestfalen zu begeistern. Dafür braucht es aber auch neue und mutige Ideen. Das genau solche Ideen in Südwestfalen bereits unterwegs sind, zeigen beispielsweise das REGIONALE-2025-Projekt „Kodorf Erndtebrück“, bei dem eine Siedlung mit kleinen Holzhäusern sowie Gemeinschaftsgebäuden neues Leben auf dem Land ermöglichen soll oder der „Summer of Pioneers“, durch den gerade Digitalarbeitende aus ganz Deutschland in Altena leben. Doch auch vollständig eingerichteten Wohnungen für Fachkräfte oder Werkstudierende, wie sie die Meinerzhagener Baugesellschaft vorstellte, können eine Möglichkeit sein, das Wohnen und Arbeiten in der Region neu zusammenzudenken.

„Wichtig ist, dass wir uns über solche Ideen und Möglichkeiten hier in Südwestfalen austauschen. Denn die Frage, wie wir in Zukunft das Wohnen und Arbeiten gestalten wollen, ist essenziell wichtig: für die Bürgerinnen und Bürger, die Kommunen und auch die Unternehmen in der Region“, sagte Volker Schwarz, Geschäftsführer der Volksbank Siegerland Immobilien GmbH, stellvertretend für die südwestfälischen Volksbanken. „Wir als Kreditinstitut freuen uns, dass wir gemeinsam mit der Südwestfalen Agentur durch die Zukunftsdialoge dazu beitragen können, diesen wichtigen Austausch anzustoßen und zu vertiefen. “

Die öffentlichen Zukunftsdialoge sind Teil des „Denkraums Wohnen und Arbeiten“, den die südwestfälischen Volksbanken gemeinsam mit der Südwestfalen Agentur im Rahmen der REGIONALE 2025 ins Leben gerufen haben. Der zweite Zukunftsdialog zum Thema „Lebensstil Neues Land – auch in Südwestfalen?“ findet am Donnerstag, 11. November, von 17 bis 19 Uhr in Altena und auch im digitalen Raum statt. Interessierte Büger:innen, Vertreter:innen aus Kommunen und alle, die Wohnraum planen und umsetzen, sind herzlich eingeladen, kostenlos am hybriden Format teilzunehmen. Anmelden kann man sich unter www.suedwestfalen-agentur.com/wohnen.


Der erste Zukunftsdialog zum "Wohnen und Arbeiten" wurde live aus Olpe in die Region übertragen. Vor Ort mit dabei waren (v.r.n.l.) Hubertus Winterberg und Dr. Stephanie Arena von der Südwestfalen Agentur GmbH, die Stadt- und Regionalplanerin Prof. Dr. Ursula Stein, Volker Schwarz von der Volksbank Siegerland Immobilien GmbH, Regina Höbel von der InWis Forschung & Beratung GmbH, Manfred Haupt von der Altenaer Baugesellschaft sowie Oliver Drenkrad und Bastian Kühn von der Meinerzhagener Baugesellschaft. (Foto: Johanna Maurer, Südwestfalen Agentur)