Verfasst am 14. Dezember 2022

Beim Runden Tisch „Willkommen in Südwestfalen“ dreht sich alles um Neubürger:innen in Südwestfalen. Wie kann man Menschen für die Region begeistern und ihnen dort einen guten Start ermöglichen? Dazu tauschen sich die südwestfälischen Kommunen regelmäßig aus und diskutieren mit wechselnden Gästen zu verschiedenen Themen. Beim 18. Runden Tisch ging es vor allem um das Thema „Landlust“ und Fachkräftegewinnung.

So gab es beim 18. Runden Tisch spannende Einblicke in die Entwicklung der Bevölkerung Südwestfalens sowie in bestehende und geplante Projekte. Im Anschluss diskutierten die 35 Vertreter:innen aus Stadtmarketing, Wirtschaftsförderungen und Kommunal- sowie Kreisverwaltungen über die Maßnahmen und Kampagnen zur Fachkräftesicherung. Highlight der diesmaligen Veranstaltungen waren die Impulsvorträge des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung sowie des Fachkräfteprojektes „Heimvorteil HSK“. Digitaler Gastgeber war die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Hochsauerland.

Zahlen, Daten, Fakten – Wanderungstrends in Südwestfalen

Lilian Beck und Frederick Sixtus des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung ermöglichten detaillierte und kurzweilige Einblicke in das Wanderungsgeschehen in Stadt und Land – immer mit Blick auf Südwestfalen. Die von ihnen als „Neue Landlust“ beschriebene Trendwende macht Hoffnung für Südwestfalen, zeigt aber auch auf, dass die Zuwanderung aus städtischen Gebieten nicht selbstverständlich ist. Damit die Menschen nach Südwestfalen kommen, gilt es, die richtigen Menschen mit den passenden Angeboten anzusprechen.

Frank Linnekugel, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH des Hochsauerlandkreis, unterstützt die Forschungsergebnisse: „Bevor junge Menschen in Städte ziehen, weil dort Breitbandausbau, Schulen, Kindergärten und Digitalisierung einen besseren Ruf haben, müssen wir in diesen Punkten nicht nur vorangehen, sondern unsere Stärke in diesen Bereichen auch kommunizieren.“ Dass junge Menschen für Bildung in große Städte ziehen, sei laut dem Berlin-Institut generell nicht zu vermeiden. Jedoch seien die jungen Erwachsenen früher dortgeblieben – heute kommen sie oft zurück. Saskia Haardt-Cerff, Projektleiterin PERSPEKTIVE Südwestfalen 2.0 freut das: „Wir haben also mit der ‚Komm und Bleib‘-Kampagne und der Ansprache von jungen Familien genau den richtigen Weg gewählt.“

„Heimvorteil HSK“und neue Projektidee

Karin Gottfried stellte als Projektleiterin das Rückkehrerprojekt „Heimvorteil HSK“ vor, das als Baustein des südwestfälischen Regionalmarketings im HSK umgesetzt wird. Zusätzlich engagiert sich Gottfried über die Grenzen der Region hinaus für die Fachkräftesicherung in ländlichen Gebieten. Im Netzwerk „Hüben & Drüben“ tauschen sich mittlerweile etwa 30 Rückkehrinitiativen aus ganz Deutschland aus, um voneinander zu lernen und Erfahrungen auszutauschen.

Marie Ting, Prokuristin und Leiterin des Regionalmarketings Südwestfalen bei der Südwestfalen Agentur, rundete die Vortragsreihe mit einem Überblick über aktuelle Projekte aus dem Regionalmarketing ab. Neben der Vorstellung des neuen Standortportals für Südwestfalen ging es vor allem um die thematischen Arbeitsgruppen der Initiative „Südwestfalen startet durch“, die von den südwestfälischen IHKs ins Leben gerufen wurden, um die durch die A45-Brückensperrung verursachten Probleme anzugehen. Die von Ting geleitete Gruppe „Fachkräfte der Zukunft gewinnen“ erarbeitete in diesem Kontext Ideen, um das Fachkräfte-Marketing voranzutreiben und neue Kreativ-Orte schaffen, wo Menschen Leben und Arbeiten können. „Im sogenannten Trittsteinprojekt könnten zum Beispiel Menschen das Leben, Wohnen und Arbeiten in der Region unkompliziert ausprobieren“, so Ting. „Möglich wäre das über eine Internetseite, die Wohnoptionen auf Zeit anbietet – als Rundum-Sorglos-Paket.“

Zu diesem und vielen weiteren Ideen wurde viel diskutiert, es gab zahlreiches, positives Feedback sowie neue Denkanstöße und Anregungen rund um das Willkommen Heißen von Neubürger:innen in Südwestfalen.

Der Runde Tisch „Willkommen in Südwestfalen“ wird im Regionalmarketing Südwestfalen im Projekt "Perspektive Südwestfalen 2.0" begleitet. "Perspektive Südwestfalen 2.0"wird bis 2022 aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt.)


Viele, produktive Diskussionen, zahlreiches, positives Feedback sowie neue Denkanstöße und Anregungen gabe es beim digitalen 18. Runden Tisch „Willkommen in Südwestfalen“. (Bild: Südwestfalen Agentur GmbH)